Sandbekenntnisse

Scherenschnitte aus dem Schattenreich

 

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Mit der Poesiesammlung Sandbekenntnisse erklimmt Han Sul Tan den bisherigen Gipfel seiner Dichtkunst. Trunken von der verbalen Höhenkrankheit wähnt er sich im Zenit seiner Schaffenskraft. Rücksichtslos biegt er Wortketten zurecht und pfeift auf alle etwaigen Reime. Der Inhalt täuscht die Form und der Leser steht fassungslos davor. Dahinter liegt der Morgentau und verspricht glückseliges Vergessen. Amnesie und Ambrosia für alle und jeden!

Nach Amakabata und Kippfiguren schließt Sandbekenntnisse vorerst den Reigen der unbändigen Wortspiele und poetischen Winkelzüge. Die Götter sind gespannt, welche Spinnereien Han Sul Tan als nächstes ausbrüten wird…

Sandbekenntnisse Gedichte – Auswahl

 

Yin und Yang

Dich hat der Himmel geschickt
sagte der Teufel zum Engel

Fahr zur Hölle
erwiderte der Engel

 

Han Sul Tans Erweiterung der Stringtheorie

Dein Stringtanga geht mir am Arsch vorbei

 

Schattengemälde

Deine rot narkotisierten Augen erzählen von Trauer
Melancholie
Herbstzeitlosen
und immerwährender Schönheit

 

Heute ist morgen schon gestern

Heute ist morgen schon gestern

Morgen wird heute dann gestern sein

Gestern war morgen erst heute

 

Sandbekenntnisse

Als es anfing mir durch die Finger zu rinnen
hielt ich die Hand einfach auf
Nach dem Ascheregen
ging ich erst mal eine Runde schwimmen
bis ich soweit draußen war
dass an eine Rückkehr gar nicht mehr zu denken war
also reihte ich mich ein in den Delphintanz
und ließ mich auf deren Rücken durch die Weltmeere kutschieren

Als mir am nächsten Strand das gleiche Schicksal drohte
lief ich schnurstracks ins Abseits
und blieb dort reglos liegen
bis sie mich vergessen hatten

Die Wiederbelebungsversuche an der Strandbar
verfehlten keineswegs ihre Wirkung
Der achte Schnaps brachte mich wieder auf Kurs
hin zu neuen unbekannten unbeschwerten Ufern

 

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