Leben

Han Sul Tans Stationen auf dem Weg zum Schafott

 
Gargoyle Denker

Stationen und Protokolle im Leben von Han Sul Tan

Han Sul Tan fällt in den 70er Jahren im Süden von Absurdistan vom Himmel. Es dauert einige Tage, bis sich Han Sul Tan von diesem Schock erholt. Voller Unverständnis sieht er in fremde Augen, hört laute und bedrohliche Geräusche und scheint mit der Situation komplett überfordert. Doch langsam, Stück für Stück, kehrt eine gewisse Gelassenheit in sein Leben. Im Laufe seiner Schulzeit entstehen die ersten Gedichte, um dem oft drögen und trockenen Schulstoff auf angenehme Art und Weise zu entkommen. Daraus entsprießen erste lose Gedichtsammlungen mit Titeln wie Mehr Honig für die Gänse und Zylinderkopfdichtung. Auch ein erster mittlerweile in einer dubiosen Schublade verschollener Roman Das Nichts inmitten der Leere dokumentiert die Jugendzeiten von Han Sul Tan. Sein damaliges Pseudonym firmiert unter dem Namen Albert Le Rage. Zur Zeit der Jahrtausendwende löst Sulamith dann Albert Le Rage ab, bevor einige Jahre später Han Sul Tan unvermittelt aus dem Abseits auftaucht und das Spielfeld betritt. Sulamiths erstes Konzeptwerk mit Namen Schacht enthält eine Sammlung von 64 Gedichten. Der Name Schacht ist die wundersame Symbiose aus den beiden Worten Schach und Acht. Aus diesem Grund sind es genau 64 Gedichte, was exakt der Anzahl der Felder eines Schachbretts entspricht. Oder auch 8²!

Von tanzenden Derwischen und torkelnden Gestalten

Der Sufismus mit seinen Vorstellungen über den Kosmos prägt Han Sul Tan entscheidend. Der Versuch, sich mittels eines tranceartigen Tanzes in höhere Sphären zu begeben, ist ganz nach dem Geschmack von Han Sul Tan. Und schließlich tanzt Han Sul Tan als Derwisch nicht nur mit seinem Körper, sondern auch mit den Reimen und Versen und zuletzt mit dem ganzen Himmelszelt. Bis er mit den torkelnden Gestalten die Heimreise antreten und als Asphaltdichter in die Annalen eingehen wird.

Amakabata – Sternschnuppen aus der poetischen Dunkelkammer

Amakabata heißt der erste Gedichtband von Han Sul Tan. Die Veröffentlichung erfolgt im Jahr 2008. Schon in diesem Band zeigt sich ein unverkennbarer Humor, der die Poesie von Han Sul Tan durchzieht. Nicht zuletzt deshalb entwickelt sich im Lauf der Zeit der Slogan Die Smileys stehen zwischen den Zeilen.

Kippfiguren – Balkongemälde vom Rande des Universums

Im Jahr 2012 veröffentlicht Han Sul Tan seinen zweiten Gedichtband Kippfiguren. Wieder spielt er mit der Sprache und deren verschiedenen Bedeutungsebenen.

Sandbekenntnisse – Scherenschnitte aus dem Schattenreich

Ende 2015 erscheint der dritte Gedichtzyklus Sandbekenntnisse. In diesem Band erklimmt Han Sul Tan mit sprachlichen Meisterleistungen und unkonventionellen Gedankensprüngen endgültig den Olymp der komplett abgeschossenen Dichter.

Der Bunker im Tollkirschenhain

2007 fasst er seine schlingernden und auf Sand erbauten Erkenntnisse in der Prosadichtung Der Bunker im Tollkirschenhain zusammen. Mit seinem Geistesbruder KA Morgenrot sammelt er unter seinem damaligen Alter Ego Sulamith verschrobene und verwobene Einblicke auf den kosmischen Spaziergängen und so geht ein schwer verdauliches, aber nichtsdestotrotz überaus bekömmliches Stück Untergrundliteratur daraus hervor. Nachfolgende Generationen werden einmal verzückt sein von den poetischen Winkelzügen der beiden Asphaltdichter.

Die Rumstation im Korsakow-Quadranten

2011 erblickt der zweite Teil der geplanten Trilogie unter dem Namen Die Rumstation im Korsakow-Quadranten das Licht der Öffentlichkeit. Darin graben die beiden Wortgiganten noch tiefer in den heiligen Hallen der sprachlichen Dachkonstruktionen. Auch in diesem Band wird ihnen die äußerst verschachtelte Textstruktur höchstens einen posthumen Ruhm verschaffen.

Frosch als Buddha

 

Comments are closed