Die Rumstation im Korsakow-Quadranten

Verquere Gedankenspiele gebannt in Sprachexplosionen

 

Die Rumstation schlingert gewaltig Der Korsakow Bunker

Die Rumstation im Korsakow-Quadranten

Als hätten die Verwirrungen im ersten Band Der Bunker im Tollkirschenhain nicht schon genug Unheil und Unruhe bei den Lesern und Autoren angestiftet, treiben es die beiden Dichter KA Morgenrot und Han Sul Tan in diesem Werk noch bunter.

Und aus dem Chaos entsprang die Schöpfung

Von ständig wechselnden Erzählperspektiven über Zeit- und Raumkrümmungen bis hin zu Identitätsverlust und Verlorenheit in der Kapelle der Gefahren bietet Die Rumstation im Korsakow-Quadranten jede Menge Stoff für größtmögliche Gehirnwindungen. Da bleibt keine Synapse mehr trocken.

Von Hinterhofphilosophen und Vorstadtpoeten

Zwischen Das Jüngste Gericht wird euer eigenes Gewissen sein und Die Smileys stehen zwischen den Zeilen bleibt zwischen den Buchdeckeln jede Menge Platz für dadaistische Verrenkungen und absurde Andeutungen. Wieder ist Dick Belane einem ungeheuerlichen Komplott dichter als alle anderen Figuren auf der Spur.

Man kann nie zweimal aus demselben Glas trinken

 

Der Himmel mutiert von blau zu schwarz, die Ufos verharren in der Milchstraße, meine Ausgehklamotten hängen im Schrank und fristen dort bis auf weiteres ihr kümmerliches Dasein. Die Süße des Sommers duftet von oben herab. Ich drehe am großen Rad und wünsche mir ein Freispiel. Einmal noch im Bunker die Hottentotten tanzen lassen, einmal noch bedröhnt im Römerpark die Sterne flüstern hören. Einmal noch einen Augenblick im Paradies verweilen. Und erst im Morgengrauen zu begreifen, dass man da war. Der schleppende Beat drängt sich durch den Nebel und will den Stempel sehen. Wodka Red Bull beladen zeige ich mein Immunitätstattoo und werde durchgewunken. Auf der Tanzfläche fließen Schweiß und unsichtbare Tränen. Der Bass bebt im Angesicht der schlackernden Leiber, ich bin ein Teil davon und transformiere lauthals mit. Die Security wird aufmerksam und kreist mich ein. Im Darkroom kann ich sie abhängen und hänge plötzlich an fremden Lippen wie Bienen am Nektar. Morgen werden sie mich kreuzigen, wird langsam auch höchste Zeit. Bevor ich auch das noch selbst hätte regeln müssen. Allerdings hätte ich mir eine längere Auszeit gewünscht. Drei läppische Tage bis zur Auferstehung. Und alle würden es für eine Inszenierung halten. Was es schließlich auch war.

 

Han Sul Tan umkreiste mit seinem grünen Schimmel die hintersten Winkel der Galaxis und fiel in der vorletzten Kurve aus allen Wolken. Verflixt und zugedröhnt! An einem Tag wie jeder andere war dieser Zwischenfall wieder mal nur eine Randnotiz wert. Im Walhalla wurde noch einmal die Nebelmaschine angeworfen, um die letzten trüben Gedanken ins Nirwana zu verscheuchen. Ich hatte das fremde Lippenpaar aus den Augen verloren. Desgleichen die Pfandmarke sowie Raum und Zeit. Ich ließ mich ins Himmelbett fallen und stellte mich schlafend. Rücksichtslose Handgreiflichkeiten forderten ihren Tribut und ich fand mich vor der Türe wieder. Frierend und sterbenselend. Der Preis fürs Paradies.

 

Park im Korsakow-Quadranten

 

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